Diabolo-Speedloader für Trommelmagazine

Der CO2-Freizeitschütze kennt den Moment, wo er sich eine hilfreiche Hand herbeiwünscht. Gemeint ist die Situation, wenn nach einigen raschen Schussfolgen aus der UMAREX-Pistole alle Metalltrommeln leergeschossen vor ihm liegen. Wie gerne würde man nun die nächste vorgeladene Trommel in der Waffe platzieren und den vergnüglichen Teil fortsetzen. Doch vor dem „Preis“ kommt immer der „Fleiß“. So heißt es dann, in mühevoller Kleinarbeit die Trommeln mit Diabolos zu füllen, eine nach der anderen. Wenn dann die „Strecke“ der geladenen Trommeln vor einem liegt, weiss man, welche Fingerakrobatik man mit den bleigeschwärzten Fingerkuppen hintersich gebracht hat.

Genau dort setzt die Idee des genialen Entwicklers an, der mir sein Produkt nun vorgestellt hat, auf das er einen Verbrauchsmusterschutz besitzt. Henning Ehemann, im Hauptberuf Unternehmensberater, hat den ‘Stein der Weisen’ entdeckt, an dem sich sicher schon viele Tüftler vergebens versucht haben. Ja, ich gebe es zu, auch ich habe schon einige Gedanken an einen Lösungsweg verschwendet, ohne freilich einen Erfolg nachweisen zu können. Anders Henning Ehemann. In der Zeitspanne von rund vier Jahren hat der Hobbyjäger und Großkaliberschütze nach und nach seinen „Speedloader“ entwickelt, der es einem ermöglicht, 7 der bekannten UMAREX-Trömmelchen gleichzeitig mit Diabolos zu bestücken. Dies in der gleichen Zeit, in der man auf die herkömmliche Weise eine einzige schafft. Im Laufe der Zeit entstanden 7 Zwischenstufen, bis das 8. Exemplar dann den fertigen Prototypen darstellte. Er funktioniert kinderleicht und geradezu narrensicher und mit einer traumhaften Präzision. All dies verdankt der Speedloader der sorgfältigen Fertigungsweise.

Ich konnte ihn nun ausgiebig testen. Nicht ein einziges Diabolo hatte sich dabei verkehrtherum in die Zuführungen der Trommelöffnungen gelagert. Genau dies waren nämlich meine Bedenken, als ich zum erstenmal von der Funktionsweise des Schnellladers erfuhr.

Das Produkt besteht aus vier Einzelteilen, die durch einen mittig angebrachten Metallstift am Deckelsegment zentriert sind. Der Prototyp ist aus transparentem Kunststoff gefertigt, und hinterlässt einen recht soliden Eindruck. Alle Teile können nur auf einem einzigen Weg zusammengefügt werden, sodass Fehlbedienungen praktisch ausgeschlossen sind. Die runde Form, unwesentlich grösser als eine Diabolodose, ergibt sich aus der praktischsten Anordnung  der sieben Trommeln, die zu befüllen sind.

Zunächst bestückt man die untere Lage des Loaders mit den leeren UMAREX-Trommeln. Diese werden, mit der Transportrastung nach oben, jeweils auf einen Führungsstift (Achse) und die acht Splinte gesteckt, die in die Trommelbohrungen greifen und gleichzeitig auch die Eindringtiefe der Diabolos begrenzen. Auf das bestückte untere Segment wird nun eine Art Sieb-Schale aufgesetzt, die überall dort Löcher hat, wo die Diabolos sich in die Trommelöffnungen setzen sollen. Praktischerweise besitzt diese Schale auch eine Grün gekennzeichnete Auslassöffnung am Rand, aus der man die überzähligen Diabolos später leicht wieder herausschütten kann. Zunächst erfolgt aber der Schritt des Befüllens.

Auf den Rand dieses Siebes wird nun ein Begrenzungsring aufgebracht, der die Auslassöffnung verschließt, und verhindert, dass Diabolos herausrollen. In die Sieb-Schale wird jetzt eine adäquate Menge Diabolos (Augenmaß) gefüllt. Diese werden durch schüttelnde und kreisende Bewegungen dazu veranlasst, sich in die vorgesehenen Öffnungen zu setzen. Man sollte unbedingt vermeiden, den Speedloader dabei anzuheben, weil die Teile nicht fest miteinander verbunden sind. Nach kurzer Zeit steckt in jedem Loch ein Diabolo, und dies traumwandlerisch sicher, mit der richtigen Seite voraus! Nun ist der Moment gekommen, in dem die überzähligen Diabolos aus dem Sieb ausgeschüttet werden.

Nachdem der Begrenzungsring wieder abgenommen wurde, greift man den Speedloader an den rot markierten Stellen, und schüttet über die grünmarkierte Auslassöffnung die Diabolos in die Blechdose zurück. Jetzt kommt das 4. und letzte Teil des Speedloaders ins Spiel. Damit werden die Diabolos fest in die Trommelbohrung gepresst und sitzen dann alle gleich tief in ihren Lagern. Dies geschieht mittels einer Scheibe, die auf der Unterseite mit 56 konisch zulaufenden Zapfen ausgestattet ist. Diese sind einige Millimeter lang. In der Mitte befindet sich ein Zentrierungsstift aus Metall. Auch dieses letzte Bauteil kann nur in einer möglichen Position aufgebracht werden. Sitzt es richtig, so wird es mit sanftem Druck per Handballen belastet, sodass die Diabolos mittels der, als Stößel fungierenden Zapfen, in die Trommelkammern gedrückt werden. Mit wenigen Handgriffen wird der Speedloader nun wieder in seine Einzelteile zerlegt und gibt dabei die sieben fertiggeladenen Trommeln frei, die in einem Bruchteil der üblichen Zeit bestückt sind.

Jeder der viel schiesst mit seinen „UMAREXEN“, der weiss diese Erleichterung sehr zu schätzen. Dieser Speedloader ist die erfreulichste Erfindung seit es UMAREX-CO2-Pistolen gibt!

Ich hätte diesen einige tausen Mark teuren Prototypen gerne gleich dabehalten, was natürlich leider nicht möglich war, da ihn sein Erfinder nicht aus den Augen ließ. Henning Ehemann versprach einen Verkaufsstart seines Produktes im Sommer diesen Jahres. Das Warten hat also bald ein Ende. Vermarktet wird der Schnelllader über die einschlägig bekannten Ausrüsterfirmen, da bisher niemand die Bedingungen für einen Exklusiv-Vermarktungs-Vertrag erfüllen wollte oder konnte. Der Verkaufspreis soll wohl bei etwa 30 € angesiedelt sein. Ich habe mein Exemplar gleich an Ort und Stelle beim Erfinder geordert. Bis zum Erhalt, heisst es also weiterhin die Fingerfertigkeit zu trainieren.

 GUNIMO

 März 2001

Hinweis: (05/2002)

Das mittlerweile fertige und ausgereifte Produkt kann unter www.diabolo-speedloader.de geordert werden (€ 32,25). - Prädikat: Sehr empfehlenswert. - So eignet sich der Lader nun auch für die Trommeln der Marken “Crosman” und “Gamo”.

 <Speedloader für “Crosman 1077” (Nov. 2002)