HS -  H.Schmidt Waffentechnik

HS - H. Schmidt Waffentechnik, Ostheim (Rhön)

...ein Unternehmen mit bewegter Geschichte:

1919 gegründet von den Brüdern Franz und Herbert Schmidt in Zella-Mehlis. Der Gründungsbeschluss erfolgte im Keller des elterlichen Wohnhauses.

Mit einer fußbetriebenen Drehbank, einer Feldschmiede und einigen Schraubstöcken wurden mit vier Arbeitskräften einläufige Hahnflinten in den Kalibern 12, 16, 20 und .410 hergestellt. Ebenso beschäftigte man sich mit der Fertigung von Schraubenschlüsseln.

Als Montagehalle und Versandstelle wurden zwei ausgeräumte Wohnzimmer zweckentfremdet.

Mit immer weiter steigenden Produktionszahlen begann man mit der Einrichtung und späteren Erweiterung einer Werkstatt, bis man dann zuletzt von einer Fabrik sprechen konnte.

1928 brannte der Betrieb zum größten Teil ab. Er wurde anschließend aber wieder aufgebaut.

Um diese Zeit herum erfolgte die Erweiterung des Fertigungsprogramms um Flobert-Gewehre in den Kalibern 6 und 9 mm, sowie Schrotkarabiner im Kaliber .410. Ebenso begann man mit der Fertigung von Luftpistolen.

Die Waffenfabrik Schmidt arbeitet in dieser Zeit zu rund 90 % für den Export. Überwiegend lieferte man nach Südamerika mit Schwerpunkt Brasilien.

Vor dem 2. Weltkrieg erhielt man Aufträge aus Schweden. Repetierbüchsen in den Kalibern 6,5x55 und 8x57 IS wurden geordert.

Während des 2. WK beschäftigte man sich hauptsächlich mit der Fertigung, Reparatur und Instandsetzung von Gewehren des Typs 98 K. Hinzu kam die Ausführung rüstungsbedingter Dreh-, Schleif- und Fräsarbeiten.

1945 erfolgte die Evakuierung der Firma nach Würtemberg.

Nach dem 2. WK begann man mit der Herstellung und dem Handel von Fahrradachsen, Pedalen, Drahtglasöfen und gedrechselten Tischlampen.

Herbert Schmidt ließ sich mit seiner Familie schließlich in Ostheim (Rhön) nieder.

1950 erwarb man die Herstellungslizenz für Start- und Gaswaffen. In angemieteten Räumen begann man mit der Fabrikation einer einschüssigen Startpistole.

Ein Jahr später wurde eine alte Baracke gekauft und ausgebaut um die Produktionspalette um weitere Modelle erweitern zu können. Außerdem wurden Gas- und Platzpatronen mit gedrehten Aluminiumhülsen gefertigt.

Später folgte ein achtschüssiger  DA-Revolver im Kaliber .22lr

Ein neues Grundstück wurde hinzugekauft und darauf Fabrikgebäude errichtet.

1959 erschien ein Single-Action-Revolver im Stil des Colt Frontier Scout, Kaliber .22 Magnum

In den 1970er Jahren wurden SA-Revolver sowohl scharf in den  Kalibern .22lr, .22Mgn. und 357 Mgn. hergestellt, als auch frei verkäufliche für Platzpatronen 6 mm und 9 mm (Westernausführung, aber auch Exemplare mit verstellbarer Visierung)

Im Fertigungsprogramm finden sich nun auch ein- und mehrschüssige Luftpistolen, Mini-Revolver als Schlüsselanhänger und einschüssige Gas-/Startpistolen.

1974 starb Herbert Schmidt. Die Firma wurde durch dessen Sohn Wolfgang nebst Ehefrau Christa weitergeführt.

1977 zusätzliche Fertigung von Blankwaffen. U.a. Bajonette und Kampfmesser.

1979 Jubiläum 60 Jahre HS.

1994 stellt die HS Waffenfabrik GmbH folgende Neuerscheinungen vor:

           - SA-Revolver „Texas Scout“, umbaubar von .45 long Colt auf Kaliber .22lr.. Wechseltrommel,                                 umschaltbarer Schlagbolzen und Einstecklauf machen dies möglich. Die Waffe ist in 3“- oder 4“-Lauf                    erhältlich.

           - DA-Revolver „Buffalo Combo“, umrüstbar von .38 auf .22 lr.

           - Modell „Undercover“ ist ein Revolver im Kaliber 9 mm K mit 2“-Lauf und verdecktem Hammer.

Mitte/Ende der 1990er Jahre ist die Firma HS Waffentechnik GmbH erloschen.

GUNIMO

Juli 2003

Seltene Werbeträger, künstlerisch wertvoll: